Endlich ist es so weit, meine Frau hat eine Aufenthaltserlaubnis erhalten.
Am letzten Montag (Valentinstag!) mussten wir beide zur Ausländerbehörde, und uns einer “Befragung”, d.h. Beantwortung eines 8-seitigen Fragebogens unterziehen. Dort wurde vom Gehalt des Ehepartners, über die Farbe des Teppichbodens bis hin zur Seite im Bett, in der man schläft, so allerhand gefragt, um eine “Scheinehe” auszuschließen…
Manche Fragen waren richtig kniffelig:
- Was ist die Lieblingsfarbe, was ist das Lieblingskleidungsstück (WTF?? das kann ich nicht mal über mich beantworten) des Ehepartners.
- Nennen Sie drei Nachnamen Ihrer Nachbarn
- Was haben Sie sich zu ihren letzten Geburtstagen geschenkt
- Wieviel qm hat Ihre Wohnung
- Wer ist Ihr Vermieter
Nun, anscheinend haben unsere Antworten aber gereicht, was uns doch sehr freut :).
Ich glaube, ich muss nochmal den gesamten Werdegang einer “Eheschließung mit Auslandsberührung” wiedergeben…
Eheschließung mit Auslandsberührung (Chinas)
Im April letzten Jahres sind wir zum Standesamt gegangen, um eine “Eheschließung” zu beantragen. Zurück kamen wir mit einer ToDo-Liste, was alles zu besorgen sei:
- von mir: Einkommensnachweis und Perso
- von meiner Frau: Pass/Visum (ist klar), Ehefähigkeitszeugnis (Nachweis, dass man noch nicht verheiratet ist), Geburtsurkunde. Da sie schon in Deutschland wohnte, brauchte sie keinen Wohnnachweis (houkou).
- insg. ca. 100-150€ (weiss ich nicht mehr so genau)
Klingt eigentlich machbar, oder? Nur dass es in China keine Geburtsurkunden gibt, und die beiden letzteren Dokumente ausgestellt, von der Botschaft beglaubigt, übersetzt und die Übersetzung beglaubigt werden muss. Und durchaus ein paar Mönatchen in Anspruch nehmen kann. Und jeder dieser Schritte natürlich bezahlt sein will. Als wir dann im Juni oder Juli alles beisammen hatten, wurde das ganze zum Oberlandesgericht geschickt, um alles zu prüfen. Im Oktober kam dann das OK, und wir konnten einen Termin zum Heiraten vereinbaren, am besten unter der Auflage “So bald wie möglich”. Tja, der 12.11.10 sah zahlentechnisch ganz gut aus und war noch frei, also galt es in ca. 2 Wochen eine Hochzeit auf die Beine zu stellen. :) Im Januar haben wir die Heiratsurkunde der Ausländerbehörde gezeigt, und einen Aufenthaltstitel beantragt, der - siehe oben - jetzt endlich bewilligt wurde.
Insgesamt wird das schon ein paar hunderte Euro gekostet haben, anstatt ca. 50 € wenn 2 Deutsche heiraten würden. Da wir noch keinen Nachnahmen gewählt haben hätte ich jetzt jederzeit Gelegenheit, meinen zu 蓝 (lán) zu ändern ;)